Seit ich mit dem Vibram FiveFingers in einem Test für netzathleten.de dereinst erstmals Barfußschuhe an den Füßen hatte, hat sich einiges getan. Schon längst “muss” man nicht mehr so offensiv das Barfuß herausstellen, wie es damals noch mit den Zehenboxen der Fall war. Barfußschuhe sind in der Gesellschaft angekommen. Doch bevor ein jeder sich mit den dünnen und flexiblen Sohlen auf den Weg macht, sollte man ein paar Dinge beachten.
Zwar verfügen Barfuß- oder Minimalschuhe verfügen über einige Eigenschaften, die der Fußgesundheit und natürlichen Bewegung entgegen kommen: Eine breite Zehenbox, keine Fersensprengung, flexible und dünne Sohlen. Allerdings darf man eines nicht vergessen: In aller Regel wird unser Fuß von klein auf in herkömmliche Schuhe gesteckt, mit schmaler Zehenbox, fester Sohle, wenig Flexibilität, erhöhte Ferse – getreu dem großelterlichen Motto: Eine feste Sohle, die gibt richtigen Halt. Von irgendwelchen modischen “Träumen” mal ganz abgesehen. Ergänzende Anmerkung am Rande: Wer regelmäßig Kinderschuhe kaufen muss, weiß, dass es durchaus eine Herausforderung ist, in einem konventionellen Schuhgeschäft selbige mit flexibler und dünner “Barfuß”-Sohle zu finden. Und wenn es welche gibt, gilt es, das Kind zu überzeugen, diese zu kaufen, und nicht dem Einhorn-, Fußball-, Regenbogen- oder Comic-Figur-Modell nachzujagen.
Mit der Zeit haben Barfußschuhe immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Sechsstellige Verkaufzahlen sind keine Seltenheit für die Hersteller. Das Alterspektrum der Kunden reicht dabei von jungen Aktiven bis zu rüstigen Senioren. Wer nun also zu einem Paar Barfußschuhe greift, sollte nicht direkt mit ihnen zum Joggen gehen. Man sollte sich übere einen längeren Zeitraum an die neue Belastung anpassen.
Der amerikanische Barfußschuh-Hersteller Xero-Shoes hat in einer Pressemitteilung die folgenden fünf Tipps für Einsteiger veröffentlicht.
Fünf Tipps zum Einstieg ins Laufen mit Barfußschuhen
- Geh’s langsam an. Das ist die wichtigste Regel für den Einstieg. Für den Anfang genügt es, den Barfußschuh vor allem bei Aktivitäten mit geringer Belastung zu tragen. Z.b. für Wege auf weichem Untergrund, wie einer Wiese oder Waldboden, oder kürzere Spaziergänge. Nach und nach kann die Intensität dann gesteigert werden – natürlich auch auf härteren Untergründen.
- Geschwindigkeit reduzieren: Ab einer Gehgeschwindigkeit von ca. 4 km/h ist es schwierig, den Fuß weich auf der Ferse aufzusetzen, was bei ungedämpften Schuhen schmerzhaft sein kann. Daher sollte man das Gehtempo etwas reduzieren. Das verringert auch die Schrittweite. Davon profitiert der ganze Körper.
- Öfter mal die Schuhe wechseln: Zu Beginn der „Barfuß-Karriere“ sollte man im Alltag immer mal wieder von den Minimalschuhen in die gewohnten, eingelaufenen Normal-Schuhe steigen, um die Füsse nicht zu überfordern.
- Auf Warnsignale achten: Muskeln, Sehnen und Bänder passen sich an und werden gekräftigt. Das braucht jedoch Zeit. Deshalb sollte man achtsam starten und bei Überlastungserscheinungen eine Pause einlegen.
- Begleitende Übungen: Sie kräftigen die Muskulatur. Wer zusätzliche Übungen zur Kräftigung von Fuß- und Wadenmuskulatur in sein Training einbaut, hilft seinen Füßen damit wortwörtlich auf die Sprünge.
Als Unterstützung für die Füße bietet sich eine regelmäßige Fußroutine, also Übungen, um Beweglichkeit und Kraft im Fuß zu trainieren.
Last modified: 20. Juni 2023