Wer hat Lust in die Berge zu gehen? Keine Reaktion. Nächste Woche vielleicht? Ja, schauen wir mal. So ging es immer wieder. Ich wollte raus, niemand hatte Zeit oder Lust. Draußen sein liebe ich – wandern, laufen, klettern, einfach bewegen. Und ja, gerne mit einem sportlichen Anstrich. Spazieren gehen muss nicht unbedingt sein. Ich will aktiv sein. In der Vergangenheit habe ich mich dabei sehr oft von anderen abhängig gemacht. Und wenn niemand Zeit hatte, bin auch ich daheim geblieben. Aber warum eigentlich?
Genau diese Frage habe ich für mich beantwortet: Es gibt – zumindest in puncto Unternehmungen – keinen vernünftigen Grund dafür, dass ich mich selbst einschränke, weil andere nicht können. Was heißt das? Ab in die Berge auf eigene Faust. Ich brauche schließlich zum Laufen nur meine eigenen zwei Beine. Und die haben, Gott sei Dank, Zeit, wenn ich das möchte.
Solo unterwegs zu sein, entdecke ich immer mehr für mich. Und spüre, dass ich es häufiger sein will. Man muss auf niemanden warten, niemand muss auf einen warten. Das Tempo: bestimme ich selbst. Fotopausen? Einfach machen. Zweimal auf den Gipfel? Einfach machen. Einkehren oder nicht? Einfach machen. Keine Kompromisse. Die Momente, die ich für mich habe, sind einfach schön. Schweigen. Gucken. Fokus auf sich. Fokus auf die Strecke, die Umgebung.
Aber will ich dem gemeinsamen Unterwegssein abschwören? Keinesfalls! Aber etwas nicht zu machen, weil andere keine Zeit haben, das gibt’s nicht mehr!
Last modified: 24. Mai 2018